10 Tipps für nachhaltiges Mountainbiken
Mountainbiken verbindet Sport, Abenteuer und Naturerlebnis auf einzigartige Weise. Doch wie bei jeder Outdoor-Aktivität hinterlassen wir Spuren in der Natur. Mit der richtigen Einstellung und bewussten Entscheidungen können wir diese minimieren und gleichzeitig unsere Leidenschaft langfristig genießen. Nachhaltigkeit beim Mountainbiken ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch ein Zeichen von Respekt gegenüber anderen und der Natur. Hier sind zehn ausführliche Tipps, wie du dein Mountainbike-Abenteuer umweltfreundlicher gestalten kannst.
1. Hinterlasse keine Spuren
Der Grundsatz «Leave no trace» ist essenziell. Bleibe immer auf markierten Wegen, um empfindliche Vegetation und Böden zu schützen. Das Fahren querfeldein fördert Bodenerosion, schadet Pflanzen und stört Wildtiere in ihren Rückzugsgebieten. Besonders in alpinen Regionen benötigen Wiesen und Pfade Jahre, um sich zu regenerieren. Achte darauf, Trails nicht unnötig zu belasten und halte dich an die ausgewiesenen Routen.
2. Respektiere Schutzgebiete und Sperrungen
Schutzgebiete sind wertvolle Rückzugsorte für Tiere und Pflanzen. Sie verdienen besondere Rücksicht. Sperrungen, sei es aufgrund von Naturschutz, Erosionsschutz oder Gefahrenstellen, sind unbedingt zu beachten. Sie mögen manchmal ärgerlich erscheinen, doch sie dienen dem langfristigen Erhalt der Natur und unserer Trails. Sieh es als Chance, neue Strecken zu erkunden oder deinen Entdeckergeist zu wecken.
3. Fahre vorausschauend und kontrolliert
Eine kontrollierte Fahrweise schont nicht nur die Umwelt, sondern auch deinen Körper und dein Bike. Vermeide blockierende Bremsmanöver, die den Untergrund aufreißen und Erosionsprozesse beschleunigen. Besonders auf steilen oder nassen Trails können Brems- und Rutschspuren erhebliche Schäden anrichten. Fahre vorausschauend, passe deine Geschwindigkeit den Bedingungen an und meide aufgeweichte oder stark beanspruchte Wege.
4. Nimm Rücksicht auf andere
Mountainbiken ist ein Gemeinschaftserlebnis – auch mit anderen Waldnutzerinnen wie Wanderinnen oder Reiter*innen. Begegne ihnen mit Respekt: Reduziere deine Geschwindigkeit, halte Abstand und lasse sie bei Bedarf passieren. Ein freundliches „Hallo“ oder „Danke“ signalisiert Rücksichtnahme und sorgt für ein besseres Miteinander auf den Trails. Besonders wichtig ist dies bei Kindern, älteren Menschen oder Tieren, die sich leicht erschrecken können.
5. Vermeide Müll
Müll gehört nicht in die Natur – weder Plastikverpackungen noch organische Abfälle wie Obstschalen. Plane deine Verpflegung so, dass wenig Abfall entsteht, zum Beispiel mit Brotdosen oder wiederverwendbaren Trinkflaschen. Nimm deinen Müll und den anderer mit, falls du welchen findest. Auch Hygienepapiere wie Taschentücher sollten zurück in deinen Rucksack wandern und später entsorgt werden.
6. Wähle den richtigen Zeitpunkt und Ort
Plane deine Touren bewusst: Vermeide Stoßzeiten in beliebten Naherholungsgebieten, um Konflikte mit anderen zu minimieren. Gleichzeitig solltest du in sensiblen Naturräumen nicht jeden kleinen Pfad entdecken wollen – das erhöht den Nutzungsdruck auf die Natur. Hauptwege sind hier oft die bessere Wahl. Indem du nachdenkst und flexibel bleibst, triffst du die besten Entscheidungen für dich und die Umwelt.
7. Ride local – oder reise umweltfreundlich
Du musst nicht immer weit reisen, um eine gute Tour zu erleben. Lokale Trails bieten oft genauso viel Spaß und sind deutlich umweltfreundlicher. Wenn du doch entferntere Strecken erkunden möchtest, nutze öffentliche Verkehrsmittel, um die An- und Abreise nachhaltiger zu gestalten. Viele Züge bieten inzwischen Fahrradmitnahme an – perfekt für spontane Abenteuer.
8. Bilde Fahrgemeinschaften
Wenn das Auto die einzige Option ist, organisiere Fahrgemeinschaften mit anderen Mountainbiker*innen. Plattformen und soziale Netzwerke helfen dir, Gleichgesinnte zu finden. So sparst du nicht nur Ressourcen, sondern machst die Fahrt zum Trail zu einem gemeinsamen Erlebnis, das die Vorfreude steigert.
9. Vermeide Flugreisen – oder kompensiere sie
Manchmal locken exotische Bike-Destinationen in der Ferne. Fliegen verursacht jedoch hohe Emissionen. Wenn du dich für eine Flugreise entscheidest, versuche, die negativen Auswirkungen zu minimieren: Buche Direktflüge, bleibe länger vor Ort und kompensiere deinen CO₂-Ausstoß. Überlege zudem, ob es nicht auch näher gelegene Alternativen gibt, die genauso spannend sind.
10. Hab Spaß und inspiriere andere
Nachhaltiges Mountainbiken bedeutet nicht, auf Spaß zu verzichten – im Gegenteil! Es erhöht die Freude, bewusst unterwegs zu sein und sich als Teil einer Gemeinschaft zu fühlen, die die Natur schützt. Teile deine Erfahrungen mit Freund*innen und Familie und inspiriere andere, ebenfalls nachhaltig zu handeln. So entsteht ein Kreislauf des Respekts und der Rücksichtnahme, von dem alle profitieren. Im Umkehrschluss bedeutet dieses aber auch: Wer die Regeln nicht aktzepiert wird auch nicht teilnehmen.
Fazit
Nachhaltigkeit beginnt mit kleinen Schritten. Mit diesen Tipps kannst du aktiv dazu beitragen, die Natur zu schützen und gleichzeitig dein Lieblingshobby auszuüben. Denn je achtsamer und bewusster wir handeln, desto länger können wir die Schönheit der Trails genießen. Viel Spaß beim umweltfreundlichen Mountainbiken!
Weiterführende Informationen:
1) mountainbike-tourismusforum.de, abgerufen 1.12.24, „Mountainbiken und Umweltauswirkungen – aktuelle Studienlage“
2) Ulrike Pröbstl-Haider, Claudia Hödl und Hubert Hasenauer: Ökologische Aspekte des Mountainbikens im Wald.
3) Mountain Biking: A Review of the Ecological Effects. Im Auftrag von Parks Canada – National Office, 2010
4) Freizeitaktivitäten in der Natur. Im Auftrag des Bundesamts für Umwelt Bafu. 2018
5) Wie Boden, Flora und Fauna auf Mountainbiker reagieren – ein Überblick zum Stand der Forschung. Mountainbike Tourismusforum Deutschland. 2018
6) Umweltwirkungen des Mountainbiken, Universität Bayreuth 23.5.2023, abgerufen am 1.12.2024
Download:
https://mountainbike-tourismusforum.de/unterlagen/Umweltauswirkungen%20MTB.pdf