Schwierigkeit des Weges
Beschreibung der Wegeschwierigkeit beim Mountainbiken

Was ist die MTB Singletrail-Skala?

Bei Kletterern gibt es  die UIAA-Skala, beim Bergsteiger die SAC Skala – und wir Mountainbiker haben die Singletrail-Skala. Von ambitionierten Bikesportlern entwickelt gibt diese Auskunft darüber, wie anspruchsvoll eine Trail-Passage ist. So kann man sich schon vor der Tour perfekt auf die Gegebenheiten einstellen, was letztlich dem Fahrspaß zugutekommt. Diese MTB-Skala ist eine wichtige Referenz, die auch von offiziellen Verbänden anerkannt wird.

Was ist ein Singletrail?

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich bei einem Singletrail um einen Pfad, den man nicht zu zweit nebeneinander befahren kann. Ein gutes Beispiel ist der klassische Gebirgspfad, wie er auch von Trailrunnern oder Wanderern benutzt wird. Welche Bikes man auf Singletrails fährt, ist dementsprechend auch recht eindeutig. Am besten voran kommt man mit Mountainbikes, die, je nach Schwierigkeit nur mit einer Federgabel ausgestattet sein müssen, oder vollgefedert sind.

Die Stufen der Singletrail-Skala

Aufgeteilt auf sechs Schwierigkeitsstufen (S0 bis S5), orientiert sich die Skala an der technischen Herausforderung eines Weges. Damit dies einheitlich geschieht, werden stets Idealbedingungen angenommen, also Fahrt bei gutem Licht und trockenem Untergrund. Gefahrengrad, Wetter, Geschwindigkeit und die Lichtverhältnisse können aufgrund der hohen Variabilität nicht berücksichtigt werden. Der Anspruch kann sich also schnell verschieben, wenn die Bedingungen nicht perfekt sind, weshalb die Skala auch nach oben hin offen ist.

S0 – sehr leicht

Die leichteste Singetrail-Art ist gekennzeichnet durch leichtes bis mäßiges Gefälle, rutschfesten Untergrund und weitläufige Kurven. Für seine Bewältigung sind keine besonderen Ansprüche an die Fahrtechnik gegeben.

S1 – leicht

Hier kann man mit kleineren Hindernissen wie Wurzeln oder Steinen rechnen. Teilweise nicht gefestigter Untergrund und die Kurven werden enger, aber ohne Spitzkehren. Das maximale Gefälle beträgt hier 40%.

S2 – mittel

Der Schwierigkeitsgrad wächst und es sind größere Steine und Wurzeln zu erwarten. Selten fester Boden unter den Rädern und es kommen flache Stufen oder Treppen vor. Engere Kurven sind ebenfalls regelmäßig zu fahren und die Steilheit kann bis zu 70% betragen.

S3 – schwer

In dieser Kategorie bewegt man sich bereits in verblocktem Gelände mit größeren Felsbrocken bzw. längeren Wurzelpassagen. Spitzkehren und Schrägfahrten kommen vor und man muss häufig mit losem Untergrund rechnen. Regelmäßige Gefälle von 70% sind vorhanden.

Über die S3 macht es eigentlich keinen Sinn weiter zu beschreiben. Hier besteht eine berechtigte Kritik – denn Amateure fahren maximal bis S3. Dennoch hier:

S4 – sehr schwer

Es wird steil und richtig verblockt. Lange, anspruchsvolle Wurzelpassagen und große Felsbrocken müssen überwunden werden und loses Geröll ist an der Tagesordnung. Spitzkehren und Steilrampen stellen besondere Ansprüche an die Fahrtechnik und es gibt Stufen, bei denen das Kettenblatt aufkommt.

S5 – extrem schwer

Das obere Ende der Skala ist charakterisiert durch stark verblocktes Gelände, Gegenanstiege, losen Untergrund mit Geröll, enge Spitzkehren und hohe Hindernisse, wie umgefallene Bäume – natürlich inklusive starkem Gefälle. Dabei ist wenig Bremsweg gegeben und die MTB-Fahrtechnik wird auf eine harte Probe gestellt.

Kennst du die Strecken nicht z.B. bei der Planung über komoot oder andere Tools ist die Singletrail-Skala ein sehr gutes Hilfsmittel zur Einschätzung der Schwierigkeit der zu befahrenden Wege. Aber Achtung – dies ist keine DIN Normierung und punktgenau in der Betrachtung!